Umbra

Umbra

© Lilja Birgisdottir

Von ungewöhnlicher Seite haben sich die vier isländischen Musikerinnen von Umbra für ihr viertes Album „Bjargrúnir“ inspirieren lassen: Pfarrer Bjarni Þorsteinssons Volksliedsammlung war bei den Aufnahmen eine der wichtigsten Quellen für das Ensemble! Das Quartett verbindet eine Leidenschaft für alte und neue Musik. Umbra setzen sich intensiv mit traditioneller isländischer Folkmusik auseinander, die insbesondere die Erfahrungen von Frauen im Laufe der Jahrhunderte beleuchtet. Alle Kompositionen und Arrangements stammen von Umbra selbst. Viele sind auf Grundlage alter Melodien aus verschiedenen Texten und Gedichten entstanden, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Im Fokus stehen die schmerzhaften Erfahrungen mit den Härten der isländischen Natur und Kultur. „Das Album feiert die isländische Volksmusik und rückt die weibliche Erfahrung und generationenübergreifende Traumata in den Mittelpunkt“, schreiben die vier Musikerinnen. Es liegt in der Natur von Volksliedern, dass sie viele Male von einer Person zur nächsten weitergegeben werden. Somit kann man davon ausgehen, dass sie sich immer wieder verändert haben, bevor sie schriftlich fixiert wurden. Vor diesem Hintergrund tasten sich Umbra behutsam an diesen „dynamischen Fundus an Volksliedern“ heran und gestalten ihn auf ihre Weise. „ Bei unserer Suche stießen wir auf die Ratschläge der Walküre Sigurdrífa, wie man magische Runen einsetzen kann: Unter anderem, um Frauen in den Geburtswehen zu helfen oder um die Liebe eines anderen zu gewinnen“, schreiben die Musikerinnen. Die Albumtexte vermitteln ein Gefühl von Unbeugsamkeit, Beharrlichkeit, Zähigkeit, Tatkraft, Unerschrockenheit und Befreiung.

Umbra wurde im Jahr 2014 von vier professionellen Musikerinnen gegründet: Alexandra Kjeld (Kontrabass und Gesang), Arngerður María Árndóttir (keltische Harfe, Orgel und Gesang), Guðbjörg Hlín Guðmundsdóttir (Violine und Gesang) und Lilja Dögg Gunnarsdóttir (Leadsängerin, Perkussion und Flöten). Von Anfang zielten sie darauf ab, ihre ganz eigene musikalische Welt mit einem unverwechselbaren Klang und einer einzigartigen Interpretation alter, traditioneller und neuer Musik zu erschaffen. Das Repertoire des Ensembles umfasst geistliche und weltliche mittelalterliche Musik aus Island und Kontinentaleuropa sowie traditionelle Lieder, die in eigenen Arrangements aufgeführt werden. Darüber hinaus führt das Ensemble auch zeitgenössische isländische Musik von einigen der bekanntesten Komponisten des Landes auf.
Umbra haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzerte gegeben und sind auf zahlreichen Festivals in Island und in Skandinavien aufgetreten.
Ihr erstes Album, „Out Of Darkness“, wurde Anfang 2018 vom unabhängigen Musiklabel Dimma veröffentlicht. Später im gleichen Jahr folgte das zweite Album „Solstitium“, das bei den Icelandic Music Awards 2018 als „Platte des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Das dritte Albumm „Llibre Vermell“ wurde 2019 veröffentlicht und war ebenfalls für den IMA nominiert. Eine EP mit 3 Weihnachtssongs namens „Yuletide“ erschien im November 2021 in digitaler Form. Umbra werden von der heimischen Kritik als „eines der interessantesten Ensembles“ in Island gelobt, insbesondere für ihre herausragenden Arrangements im Bereich der alten Musik.

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